Regie:
Hermann Pölking
Produzenten:
Karl Höffkes
Günther Pölking-Henkel
Hermann Pölking
Schnitt:
Marc Dauen
Sprecherin:
Heidi Jürgens
Sprecher:
Peter Kämpfe
Ab 16. Mai 2025 im Kino

Ostpreußen – Entschwundene Welt ist eine Dokumentation für das Kino, ein Erzählfilm, der den Kinosaal als Fenster zu einer anderen Zeit braucht. Die Kinodokumentation ist ein reiner Kompilationsfilm. Es gibt keine Inszenierungen, keine Statements von Zeitzeugen oder Sachkundigen, keine Neudrehs. Die Dokumentation erzählt allein aus filmischen Quellen -und zu Beginn auch aus akustischen. Da über 80 Prozent der Aufnahmen von Amateuren stammen, erzählt Ostpreußen – Entschwundene Welt immer wieder auch biografisch.
Nur zu Beginn unterbricht „Ostpreußen – Entschwundene Welt“ die Chronologie der Jahre. Denn die Dokumentation beginnt 1944 mit dem Drama des Untergangs und kann dabei – fast schon eine Sensation – auch auf Amateurfilme zurückgreifen. Wenn vom Untergang Ostpreußens im April 1945 in Gewaltorgien, dem ein fast völliger Bevölkerungsaustausch folgte, berichtet ist, beginnt die Dokumentation ihre subjektive Erinnerung an ein „in die Geschichte entschwundenes Land“.
Im europäischen Abseits gelegen, stammt die älteste filmische Quelle zu Ostpreußen aus dem Jahr 1912. Sie zeigt die Landung des militärischen Prallluftschiffs „Parseval 3“ in der Provinzhauptstadt Königsberg am 6. Juni an der Luftschiffhalle im Villenvorort Klein Amalienau. Nur 15 Sekunden lang ist eine Pathé Wochenschau aus dem Folgejahr, die Kaiser Wilhem II. beim Besuch der Jahrhundertausstellung 1913 in Königsberg zeigt. Erst der Erste Weltkrieg, in dem Ostpreußen als einzige deutsche Region zum Kriegsschauplatz wurde, liefert ab 1914 auch Aufnahmen, in denen die Wochenschauen mit den Kriegswirren auch beiläufig das Land zeigen.
Ostpreußen hat mit den drei Ausnahmen Paul Lange, Erika Puchstein und Kurt Skalden keine Berufsfilmer gekannt. Zu Beginn der 1930er waren sie bereits nach Berlin übersiedelt. Was sie in ihrer damaligen Heimat an Dokumentationen und Kulturfilmen drehten, ermöglicht es, das Leben in den Regionen der Provinz ab der zweiten Hälfte der 1920er Jahre geografisch und sozial breit zu zeigen.
Den Blick lenken vor allem Besucher, die zwischen 1926 und 1943 mit der Amateurkamera in die Provinz reisten. Die älteste Amateuraufnahme stammt von einem Industriellen aus Aschaffenburg. Er filmt 1926 auf 16mm Königsberg und die Samlandküste. Ab dann hat die Sammeltätigkeit drei Dutzend Stunden Film von Amateuren erschlossen.
Das „Ostpreußen – Entschwundene Welt“ zu seinem Thema – die ehemalige preußische Provinz Ostpreußen, bis 1945 das östlichste Deutschland – überhaupt filmisch erzählen kann, ist das Ergebnis einer zwölfjährigen Recherche der Produzenten. Denn in den deutschen staatlichen Archiven gibt es wenig Material.
Kritiken
TAZ (Die Tagezeitung, 15. Mai 2025)
Kein Futter für Revanchisten
Wilfried Hippen meint in seiner umfangreichen Besprechung in der TAZ vom 15. Mai 2025, die Dokumentation Ostpreussen – Entschwundene Welt biete kein Futter für Revanchisten. „Und ihr Urheber ist ideologisch unverdächtig. Der Bremer Historiker Hermann Pölking nennt sich selbst einen ‚linken Sozialdemokraten‘. Sein Film hat nichts romantisch Verklärendes an sich.“ Pölking, so Hippen, habe den Film zudem sehr geschickt strukturiert und geschnitten. „Bei einem Kompilationsfilm wie diesem besteht die kreative Arbeit des Filmteams vor allem in der Montage.“ Der Filme habe den ansonsten chronologisch erzählten Film mit dem Jahr 1944, dem Beginn der Flucht vor der anrückenden Roten Armee, beginnen lassen. „Pölking hat sich nach anderen Schnittversionen für diese Lösung entschieden, damit die Zerstörung durch sowjetische Soldaten nicht als Zielpunkt der Dramaturgie wirkt.“
Ein ungewohntes Licht
Das NS-Regime und seine Symbole seien sehr präsent im Ostpreußen-Film, das lasse sich bei der vorgegebenen Zeitspanne aber kaum vermeiden, schreibt Frank Hethey im Weser Kurier. „Die politischen Implikationen will Pölking denn auch nicht ausklammern, er ordnet sie in das Gesamtgeschehen ein.“ Der Film zeige viele bislang unbekannte Aufnahme „und etliche in Farbe, die das alte Ostpreußen in ungewohntes Licht tauchen.“
Oldenburgische Volkszeitung (17. Mai 2025)
Bestechend
Der Film besteche durch die Vielzahl an Amateur-Aufnahmen, die sehr authentisch den Blick auf die damalige Zeit richten. Man spüre den Aufwand und die Leidenschaft meint Oliver Hermes in seiner Besprechung vom 17. Mai 1925 in der Oldenburgischen Volkszeitung. Hermes fasst zusammen, „ein sehenswertes Stück, dass sich intensiv und glaubwürdig mit der Geschichte Ostpreußens und seinen Menschen beschäftigt.“
Buten un binnen-Regionalmagazin Radio Bremen (18. Mai 2025)
Landschaft, entschwunden in die Geschichte
„Im neuen Film des Regisseurs Hermann Pölking wird die untergegangene Provinz Ostpreußen wieder lebendig.“ Steffen Hudemann hebt im Online-Auftritt des Radio Bremen Regionalmagazins, dass eine umfangreiche TV-Berichterstattung begleitet, hervor. Pölkings Film sei ein reiner Kompilationsfilm. „Er nutzt ausschließlich historisches Material. Es gibt keine Inszenierungen, keine Zeitzeugen-Interviews, keine Neudrehs. Mit dieser Darstellungsform hat Pölking schon ‚Bremen wird bunt‘ mitproduziert. Die Dokumentation war im Jahr 2023 völlig überraschend der erfolgreichste Kinofilm in Bremen.“
NWZ Online und Wesermarsch Zeitung (27. Mai 2025)
Akribisch und leidenschaftlich
Der Film beginne ungewöhnlich mit Sprache, schreibt Ulrich Schlüter im Online-Auftritt der Oldenburger Nordwest Zeitung und Wesermarsch Zeitung: „Es sind kurze Sätze auf Ostpreußisch, die mit ihrem ganz besonderen Klang eine außergewöhnliche cineastische Zeitreise einläuten.“ „Akribisch und leidenschaftlich“ habe sich Hermann Pölking an ein Werk gemacht, über eine entschwundene Welt, die für viele Menschen, die ihre Heimat im Osten verloren haben, aber immer noch lebendig sei. „Der Film wirft einen Blick auf das alte Ostpreußen, so wie es in den – teilweise auch verklärten – Erinnerungen haftet. Es ist ein Verdienst von Hermann Pölking, diese intensive Geschichte, diesen historischen Rückblick, unsentimental und ohne Pathos zu erzählen“.
Preußische Allgemeine Zeitung (29. Mai 2025)
Ein- und Abtauchen
Manuell Ruoff hat in der rechtskonservativen Wochenzeitung „Preußische Allgemeine Zeitung“ vom 29. Mai 2025 deren Redaktion sich nach ihrem Selbstverständnis „dem traditionellen preußischen Wertekanon verpflichtet“ fühlt „Ostpreußen. Entschwundene Welt“ ausführlich besprochen. Es sei spannend wie auch bewundernswert, was Pölking und sein Team zu den Aufnahmen alles herausbekommen hätten und dem Zuschauer mitzuteilen wüssten. In mühevoller, zeitraubender Kleinarbeit habe das Team Aufnahmen ausfindig gemacht, „sie restauriert, deren oft stichige Farben korrigiert, die Aufnahmen mit dezenter Filmmusik unterlegt sowie schließlich mit Texten versehen, die Auskunft darüber geben, wer die Aufnahmen wann wo gemacht hat, was auf den Aufnahmen zu sehen ist und wie der Entstehungszusammenhang aussieht, in welchem Kontext die Aufnahmen entstanden.“ Der Filmemacher habe sich zu seiner ungewöhnlichen Dramaturgie bei einem Besuch von Yad Vashem, Israels zentraler Gedenkstätte in Jerusalem für den Holocaust, inspirieren lassen. „Dort würde der Rundgang nicht gleich mit der Katastrophe beginnen. Vielmehr würde man vorher glückliche Familienbilder aus der Zeit davor zu sehen bekommen.“ Pölking habe sich aber entschieden, das Konzept umzudrehen. „Er beginnt mit der Katastrophe, dem Ende, dem Verlust, um dann zu schildern, was dadurch verloren ist.“ Das Fazit von Manuell Ruoff: „Wer sich für das alte Ostpreußen interessiert und in diese ‚entschwundene Welt‘ ein- oder abtauchen will, kann das mit ‚Ostpreußen‘ für eine gute Spielfilmlänge auf recht angenehme, interessante und im besten Wortsinn unterhaltende Weise tun.“
Kreiszeitung Wesermarsch / Nordsee-Zeitung
Wie aus einem Guss
Der Filmtitel verspreche nicht zu viel. Er nehme sein Publikum mit in eine andere Zeit und eine andere Welt meint Christoph Heilscher in seiner Besprechung in der Kreiszeitung Wesermarsch vom 31. Mai 2025. Ostpreußen – Entschwundene Welt erzähle anhand von historischem Filmmaterial. „Obwohl aus zahlreichen Sequenzen zusammengestellt, wirkt der Film doch wie aus einem Guss. Er ist schlüssig komponiert und gut erzählt. Der Film gibt einen Eindruck von der Schönheit der ostpreußischen Landschaften und der Städte Königsberg, Elbing und Allenstein. Er zeigt, wie die Menschen vor einem Jahrhundert auf dem Land gearbeitet haben. Beeindruckend die Bilder, die Reiter zeigen, die auf ihren Pferden durch eine offene Landschaft galoppieren. Der Film gibt auch einen Eindruck vom üppigen Leben der Gutherren und ihrer Familie.“ Pölking habe seinen Film in chronologischer Reihenfolge gegliedert. „Das heißt, nicht ganz. Der Film beginnt mit dem Ende Ostpreußens. Die Rote Armee vertreibt die Truppen Nazi- Deutschlands. Hunderttausende fliehen“.
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